20
Jun
16

Über das „Gönn-Dir“-Phänomen: So wird ein Chaos-Morgen zum Luxus-Tag.

Der Wecker vergisst zu klingeln. Irgendetwas reißt mich trotzdem aus dem Schlaf. In 20 Minuten beginnt mein erster Termin!

Ein Termin mit elegantem Erscheinungsbild: Luxusfrühstück bei Jaguar. Adrenalingepowert zerre ich den erstbesten Pulli und nächstbesten Rock von der Kleiderstange, steige in Stiefeletten, trage Wimperntusche auf, stürze aus der Wohnungstür, poltere die Treppe hinunter, springe aufs Fahrrad. Erst jetzt fällt mir auf, dass es in Strömen regnet. Egal! Nur schnell durch den Hofgarten zum Odeonsplatz. Punkt halbneun stoße ich hechelnd zu einer sorgfältig gestylten Gästeschar. Mein 10-Sekunden-Styling prüfe ich im Kristallspiegel hinter der Champagner-Bar. Ergebnis: Die Wimperntusche war nicht regenfest. Na super.

Tage, die so beginnen, können irgendwie nur besser werden.

Oder einfach grandios: Ich befand mich auf der Premiere des Luxury Fashion Report, zu der meine Freundin Christiane Wolff für das Marktforschungsunternehmen Facit von Serviceplan geladen hatte. Geschäftsführerin Barbara Evans und Senior Researcher Barbara Grausgruber präsentierten Markeninsights von Chanel bis Jaguar souverän, sympatisch, und – was mir besonders gefallen hat – mit ihrer jeweils eigenen Sprache und Persönlichkeit.

Die Essenz des Vormittags ging für mich weit über die Ebene Luxus-Marketig hinaus, denn alles an dieser Veranstaltung war stimmig und überzeugend:  angenehmer Rahmen, wertschätzende Gastgeber, substanzielles Thema, fröhliches Netzwerken. Von Kopf bis Fuß auf Luxus eingestellt, federte ich zwei Stunden später auf den inzwischen sonnigen Odeonsplatz hinaus.

Mein Luxus-Learning Nr 1: Luxus im herkömmlichen Sinne hat viel mit Kaufkraft zu tun. Bei Luxus im besten Sinne geht es um Haltung und Erleben. Deshalb hat diese Serviceplan-Einladung meine Wahrnehmung für Luxus sensibilisiert.

Gleich im Anschluss ging es zu einem Treffen der Mastermind Blogger. Hier durfte ich zehn Frauen kennenlernen, die fürs Schreiben ähnlich brennen wie ich. Die Gespräche hatten Tiefe und Leichtigkeit zugleich, denn es saßen echte Charaktere um einen Tisch. Spannende Fragen, gute Antworten und eine hohe Energie im Raum!

Mein Luxus-Learning Nr 2: Bestärkende Begegnungen – auch das ist Luxus.

Auf dem Rückweg in mein Büro winkte mir vom Maximilansforum eine Plakat-Fahne entgegen: LUXURY IS BEST SERVED IN SMALL QUANITIES. Die Fahne weht dort schon seit zwei Monaten. Tag für Tag radle ich an ihr vorbei. Aber erst an diesem Luxus-Dienstag nahm ich sie wahr.

Mein Luxus-Learning Nr 3: Die Wahrnehmung von Luxus zieht Luxus an.

Und in diese Richtung ging es weiter: Normalerweise lenke ich das Auto dienstagnachmittags in ein innerstädtisches Tiefgeschoss, um den Familien-Großeinkauf routinegesteuert hinter mich zu bringen. Diesmal hatte ich Lust, die Routine anders zu gestalten. Gemeinsam mit meinem Sohn fuhr ich vor die Tore der Stadt und wir genossen einen entspannten Spaziergang in der Abendsonne mit Blick auf das Voralpenland. Anschließend las sich die banale Einkaufsliste so schön wie ein Liebensbrief (naja, fast).

Mein Luxus-Learning Nr. 4: Das Banale so zu gestalten, dass ein genialer Moment entsteht – auch das ist Luxus.

Gestern Abend lud mich eine Freundin ein, spontan in ein Konzert zu gehen. Eine Stunde später saßen wir im herrlichen Saal der Akademie der Schönen Künste mit gefühlten 100 Metern Deckenhöhe, hörten erklassig gespielten Beethoven und tranken danach mit den Künstlern ein Glas Wein.

Mein Luxus-Learning Nr. 5: Sich spontan Zeit zu nehmen für eine inspirierende Begegnung mit Musik, Theater, Kunst – auch das ist Luxus. 

Wir fassen zusammen:

  • Luxus-Momente haben einen hohen „gönn‘ Dir“ Faktor.
  • Luxus-Momente haben mehr mit Zeit als mit Geld zu tun.
  • Luxus-Momente haben das Talent, aus etwas Banalem etwas Geniales zu machen.
  • Luxus-Momente entstehen mit Menschen, die inspirieren.
  • Luxus-Momente entstehen auch durch das „anderer Ort, andere Zeit“ Prinzip.
  • Luxus-Momente mögen keine Konjunktiv-Denke („wenn schönes Wetter wäre“, „wenn ich nicht ungeschminkt wäre“)
  • Luxus-Momente bereichern, erfrischen und erfüllen.
  • Luxus-Momente erkennst Du daran, dass Du Dich noch lange an sie erinnerst.

 Was macht Deinen Tag zum Luxus-Tag?