26
Jan
17

Über einen Claim und seine Geschichte: © Alles ist da, nichts ist perfekt.

wenn ein Unternehmen auf das Gegenteil von Perfektion setzt – und das auf absolut perfekte Art: Die Kochgarage zum Beispiel. Ein Unternehmen für Kochevents, das ich einige Jahre lang werblich betreuen und dabei auch diesen Claim entwickeln durfte: © Alles ist da, nichts ist perfekt.

Zwar mag es in der Kochgarage eine perfekte High-End-Küche geben, doch Drumherum arbeitet man mit der Non-Perfektion schlechthin: mit Geschirr vom Flohmarkt, Schirmständern vom Speicher, Tischen von ebay, Glühweingläsern aus dem Keller und Holzregalen vom Kandlbinder, einem wahrlich abenteuerlichen Trödel-Bauernhof zwischen Ostermünchen und Tuntenhausen, der seinerseits den Charme des Inperfekten auf die Spitze treibt.

Wer also will da noch perfekt sein? Die gekonnte Komposition aus abgelegtem Plunder und gut abgehangenen Retro-Kostbarkeiten geht in der Kochgarage viel tiefer als der abgeflachte Vintage-Begriff.  Und ergibt ein Setting, in dem sich besondere Menschen besonders gut verstanden fühlen.

Die Botschaft, die diese Einrichtung vermittelt, zieht sich wie ein roter Faden auch durch weitere  Arbeitsbereiche. Ob improvisierte Rezepturen, Pi-mal-Daumen-Zutaten oder Restlos-glücklich-Kochen:  All diese Dinge zahlen ganz selbstverständlich auf einander ein.

Sie stützen sich gegenseitig. Wie Stapel voll Teller in Kandlbinders Küchenbuffet.

© Alles ist da, nichts ist perfekt. Was sagt der Sprachprofi dazu?

Dieser Claim lebt von der Spannung zwischen dem „Alles“ und dem „nichts“ und von der rhythmischen Struktur zweier 3-Wort-Ketten.